Zelten, Camping und Wildtiere sind ein spannendes Thema. Da verschwinden nachts die Schuhe und Sandalen. Die Müllsäcke des Vorabends sind am nächsten Morgen zerrissen und der Inhalt irgendwo verstreut. Plötzlich hat man Löcher im Zeltboden oder es krabbeln in der Nacht Tiere über den Schlafsack. Das habe ich auf meinen vielen Expeditionen alles schon erlebt und beobachtet. In Städten als auch tief in der Wildnis. Im Prinzip fast überall dort, wo regelmäßig oder auch gelegentlich Menschen rasten oder übernachten.
Oft ist es zuerst lustig, kann aber schnell nerven und in der Tat für die Tiere und für Menschen gefährlich werden. So entsteht durch Unbedachtheit schnell ein Konflikt. Die Verantwortung dafür tragen fast immer wir Menschen. Bestraft werden meistens die Wildtiere.
Ein gefütterter Bär ist ein toter Bär
Deswegen einige Ratschläge, die man beachten sollte:
- Grundsätzlich keine Wildtiere direkt oder indirekt füttern oder anlocken: Wildtiere sind neugierig und können dann schnell aufsässig werden.
- Keine Lebensmittel oder Müll zurücklassen oder einfach wegwerfen
- Lebensmittel und Müll so verschließen, dass sie für Wildtiere unzugänglich sind. Das gilt nicht nur in Gebieten mit Bären.
- Sandalen, Schuhe, Regenjacken oder Socken nicht vor dem Zelt in der Nacht stehen lassen. Junge Füchse spielen damit gerne und etliche Tiere können sich darin verstecken.
Bei der Auswahl des Lagerplatzes aufmerksam sein und auf folgende Punkte achten:
- Nicht direkt unter Obst- und Nussbäumen oder Sträuchern mit reifen Beeren – dies sind lokal begrenzte potenzielle Nahrungsquellen für größere Wildtiere
- In Bärengebieten nicht in der Nähe von Markierungsbäumen zelten
- Nicht auf oder direkt neben Wildwechseln das Lager aufschlagen
- Auf befestigten Forstwegen sind Wildwechsel schwer zu identifizieren, werden aber oft als solche genutzt. Bitte sucht die Umgebung genau ab.
- Bei Flugattacken von Vögeln (speziell Raben und Greifvögel) sind vermutlich Jungvögel in der Nähe am Boden. Ähnliches gilt bei auffälligem Verhalten anderer Vögel.
- Nicht über Mäuselöchern zelten, denn die nagen sich schnell durch einen Zeltboden
- Bitte meidet die Flächen über oder direkt neben Ameisenstaaten
- Einige Wildtiere verstecken sich manchmal in der Nacht unter einem Zeltboden und auch in offenen Taschen. Das lässt sich schwer verhindern, man kann aber darauf achten beim Abbau.
- Wenn freilaufende Weidetiere wie Pferde oder Rinder in der Umgebung sind, besteht die Gefahr, dass sie in der Nacht aus Versehen ins Zelt bzw. Tarp laufen.
Bitte behaltet die obigen Punkte im Auge und Ihr werden guten Gewissens in der wilden Natur zelten können.
Mehr Informationen zu meinen Expeditionen und der Arbeit in der Natur findet Ihr unter: www.derwegderwoelfe.de

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